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Manfred Herok  2014

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b. Praktische Philosophie

Zur Philosophie des Geistes ist jedoch auch das Praktische zu rechnen.
Hieraus bestimmt sich schon der Begriff des Praktischen überhaupt, - der Wille.
Dies hat Aristoteles in mehreren Werken behandelt, die wir besitzen.

 

α. Ethik

Wir haben drei große ethische Werke:
1. Die Nikomachische Ethik (ἠϑιϰὰ νιϰομάχεια) in zehn Büchern;
2. die Große Ethik (ἠϑιϰὰ μεγάλα) in zwei Büchern;
3. die Eudemische (ἠϑιϰὰ εὐδήμια) in sieben Büchern. Die letzte enthält mehr besondere Tugenden, in den beiden ersten sind mehr allgemeine Untersuchungen über die Prinzipien enthalten. Das Beste bis auf die neuesten Zeiten, was wir über Psychologie haben, ist das, was wir von Aristoteles haben; ebenso das, was er über den Willen, die Freiheit, über weitere Bestimmungen der Imputation, Intention usf. gedacht hat. Man muß sich nur die Mühe geben, es kennenzulernen und es in unsere Weise der Sprache, des Vorstellens, des Denkens zu übersetzen, was freilich schwer ist. Aristoteles verfährt auch hier wie im Physischen so, daß er die mancherlei Momente, welche im Begehren vorkommen, nacheinander auf das Gründlichste, Wahrhafteste bestimmt: den Vorsatz, Entschluß, freiwilliges oder gezwungenes Handeln, Handeln aus Unwissenheit, Schuld, Imputabilität usf. In diese zum Teil mehr psychologische Darstellung kann ich mich nicht einlassen; nur so viel bemerke ich aus den Aristotelischen Bestimmungen:

Bestimmung des realen Wollenden überhaupt nach moralischem Prinzip. Im Praktischen bestimmt Aristoteles16) als das höchste Gute die Glückseligkeit, - das Gute überhaupt nicht als abstrakte Idee, sondern so, daß das Moment der Verwirklichung wesentlich in ihr ist. Aristoteles begnügt sich nicht mit der Idee des Guten bei Platon, weil sie nur das Allgemeine ist; denn es ist die Frage nach ihrer Bestimmtheit. Aristoteles sagt, das ist gut, was Zweck an sich selbst (τέλειον) - vollkommen ist schlechte Übersetzung -, was nicht um eines Anderen, sondern um seiner selbst willen begehrt wird. Dies ist die εὐδαιμονία, Glückseligkeit.
Den absoluten an und für sich seienden Zweck bestimmt er als Eudämonie, deren Definition ist:
"Die Energie des um seiner selbst willen seienden (vollkommenen) Lebens, nach der an und für sich seienden (vollkommenen) Tugend (εὐδαιμονία ζωης τελείας ἐνέϱγεια ϰατʼ ἀϱετὴν τελείαν)."
Zu derselben nun macht er die vernünftige Einsicht zur Bedingung. Das Gute und den Zweck bestimmt er als die vernünftige Tätigkeit (wozu die Glückseligkeit wesentlich gehört), - wenigstens negativ aus Einsicht. Alles Tun aus sinnlicher Begierde oder aus Unfreiheit überhaupt ist Mangel einer Einsicht, ein nicht vernünftiges Tun oder ein Tun, das nicht auf das Denken als solches geht.
Dies absolute Tun aber ist allein die Wissenschaft, das in sich selbst sich befriedigende Tun, - göttliche Glückseligkeit; bei anderen Tugenden menschliche, endliche, wie im Theoretischen die Empfindung.

In Ansehung des Begriffs der Tugend will ich einiges anführen. Den Begriff der Tugend bestimmt Aristoteles näher so17) , daß er in praktischer Rücksicht an der Seele überhaupt unterscheidet eine vernünftige und eine unvernünftige Seite; in der letzten ist der νους nur δυνάμει, ihr kommen die Empfindungen, Neigungen, Leidenschaften, Affekte zu. In der vernünftigen Seite derselben hat Verstand, Weisheit, Besonnenheit, Kenntnis ihren Platz; aber sie machen noch nicht die Tugend aus, erst in der Einheit der vernünftigen mit der unvernünftigen Seite besteht die Tugend. Wir nennen dies Tugend, wenn die Leidenschaften (Neigungen) sich zu der Vernunft so verhalten, daß sie dies tun, was jene befiehlt. Wenn die Einsicht (λόγος) schlecht oder gar nicht vorhanden ist, die Leidenschaft
(Neigung, das Herz) aber sich wohl verhält, so kann wohl Gutmütigkeit, aber nicht Tugend dasein, weil der Grund (λόγος, die Vernunft) fehlt, der νους, welcher der Tugend notwendig ist; er setzt so die Tugend in die Erkenntnis, - beide sind notwendige Momente der Tugend; so daß von der Tugend auch nicht gesagt werden kann, daß sie schlecht angewendet werde, denn sie selbst ist das Anwendende. Das Prinzip der Tugend ist nicht an sich, rein, wie viele meinen, die Vernunft, sondern vielmehr die Leidenschaft (Neigung). Er tadelt den Sokrates, weil er Tugend nur in die Einsicht setzt. Es muß zum Guten ein unvernünftiger Trieb vorhanden sein, die Vernunft kommt aber als den Trieb beurteilend und bestimmend hinzu. Wenn von ihr der Anfang gemacht, so folgen die Leidenschaften nicht notwendig als gleichgestimmt, sondern sind oft entgegengesetzt. In der Tugend aber, indem sie auf Verwirklichung geht und dem Einzelnen angehört, ist nicht das Gute das einzige Prinzip, sondern auch die alogische Seite der Seele ein Moment.
Der Trieb, die Neigung ist das Treibende, Besondere, in Rücksicht auf das Praktische näher im Subjekt auf die Verwirklichung Gehende; das Subjekt ist in seiner Tätigkeit besondert, und es ist notwendig, daß es darin identisch sei mit dem Allgemeinen.
Diese Einheit, worin das Vernünftige das Herrschende ist, ist die Tugend; dies ist die richtige Bestimmung. Einerseits ist es Unterdrückung der Leidenschaften, andererseits geht es gegen solche Ideale, wonach man sich von Jugend auf bestimmt, und auch gegen die Ansicht, daß die Neigungen gut an sich seien. Beide Extreme der Vorstellung sind in neuerer Zeit häufig vorgekommen.
Es ist so ein Gerede:
Der von Natur schöne edle Mensch sei edler, höher als die Pflicht; wie auf der andern Seite auch vorgestellt wird, die Pflicht solle getan werden als Pflicht, ohne die besonderen Seiten zu berücksichtigen und das Besondere als Moment des Ganzen zu bestimmen.

Aristoteles geht dann die besonderen Tugenden weitläufig durch. Weil die Tugenden, so betrachtet als Einheit des Begehrenden, Verwirklichenden mit dem Vernünftigen, ein alogisches Moment in sich haben, so setzt er sie, ihren λόγος, in ein Mittelmaß, so daß die Tugend die Mitte zwischen zwei Extremen ist, z. B. die Freigebigkeit zwischen Geiz und Verschwendung, zwischen Zorn und Passivität die Milde, Tollkühnheit und Feigheit die Tapferkeit, Selbstsucht und Selbstlosigkeit die Freundschaft usf., - Mitte nämlich, wie beim Sinne, eben weil ein Moment oder Ingredienz das Sinnliche ist18)
Dieses scheint keine bestimmte Definition zu sein, und es wird eine bloß quantitative Bestimmung, eben weil nicht bloß der Begriff das Determinierende ist, sondern auch die Seite des Empirischen darin ist. Die Tugend ist nicht absolut an sich Bestimmtes, - Stoffartiges,
das wegen der Natur des Stoffartigen eines Mehr oder Weniger fähig ist.
Dies Prinzip, daß er so die Tugend nur als Maß (mehr Gradunterschied) zwischen zwei Extremen bestimmt, hat man nun freilich als sehr ungenügend und unbestimmt getadelt; allein dies ist die Natur der Sache. Die Tugend, und vollends die bestimmte, tritt in eine Sphäre ein, wo das Quantitative seinen Platz hat; der Gedanke ist hier nicht mehr als solcher bei sich selbst, die quantitative Grenze ist unbestimmt. Die Natur der besonderen Tugenden ist von dieser Art, daß sie keiner genaueren Bestimmung fähig sind; man kann nur im allgemeinen darüber sprechen, es gibt für sie keine weitere Bestimmung als eben eine solche unbestimmte.19)
Nach unserer Betrachtungsweise ist Pflicht absolut in sich selbst, allein dies Allgemeine ist leer; bestimmter Inhalt ist Moment des Seins, das uns in Kollisionen verwickelt. Pflicht ist an und für sich, nicht eine Mitte zwischen seienden Extremen, durch die sie bestimmt ist,
oder vielmehr unbestimmt. Allein bestimmter Inhalt gibt Kollisionen, wo es unbestimmt bleibt, welches die Pflicht ist.

Die Eudämonie ist auch später eine Hauptfrage gewesen. Sie ist nach Aristoteles der Endzweck, das Gute; aber so, daß diesem das Dasein entsprechend sei.

Aristoteles sagt nun viel Gutes und Schönes über die Tugend und das Gute und die Glückseligkeit im allgemeinen, und daß die Glückseligkeit, τὸ ἡμιν ἀγαϑόν, das Ethische, ohne Tugend nicht gefunden werde usf., was alles keine tiefe Einsicht in spekulativer Rücksicht hat. Im Praktischen ist es, wo der Mensch eine Notwendigkeit im Menschen als Einzelnem sucht und auszusprechen sucht; allein es ist entweder formal oder bestimmter Inhalt oder Tugenden, - ebenso im Empirischen.

 

 

16) Ethica Nicomachea I, 2-7; X, 6-8; Ethica Eudemia I, 4; II, 1

17) Magna Moralia I, 5, 35; Ethica Nicomachea I, 13; Ethica Eudemia II, 1

18) Ethica Nicomachea II, 5-7; Magna Moralia I, 5-9; Ethica Eudemia II, 3

519) Ethica Nicomachea I, 1

 

 

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