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xenophanes 180px-Busto_Jenófanes

Xenophanes von Kolophon

* um 570 v. Chr. in Kolophon;
† um 470 v. Chr.

... so hat zuerst Xenophanes das absolute Wesen als das Eine bestimmt:
"Das All sei Eins." Er nannte dies auch Gott,
und Gott sei allen Dingen eingepflanzt,
und er sei unsinnlich, unveränderlich, ohne Anfang, Mitte und Ende, unbewegt.  >>>
 

wikipedia/Xenophanes


"Ein Gott ist der größte unter den Göttern und Menschen,
weder an Gestalt den Sterblichen vergleichbar noch an Geist"

"Überall sieht er, überall denkt er, überall hört er"

 "Homer und Hesiod haben die Götter mit allem befrachtet,
was bei Menschen übel genommen wird und getadelt wird:
stehlen und ehebrechen und einander betrügen."

"Die Afrikaner behaupten, ihre Götter seien stumpfnasig und schwarz,
die Thraker meinen, sie seien blauäugig und blond." 

"Die Menschen nehmen an, die Götter seien geboren,
sie trügen Kleider, hätten Stimme und Körper - wie sie selbst."

"Wenn aber die Rinder und Pferde und Löwen Hände hätten und mit diesen Händen malen könnten und Bildwerke schaffen wie Menschen,
so würden die Pferde die Götter abbilden und malen in der Gestalt von Pferden, die Rinder mit der Figur von Rindern.
Sie würden solche Statuen meißeln, die ihrer eigenen Körpergestalt entsprechen."

"Alles ist Denken und Vernunft."

Xenophanes

Die Zeit, in die sein Leben fällt1) , ist bestimmt genug, und dies ist hinreichend, und es ist gleichgültig, daß das Jahr seiner Geburt und seines Todes unbestimmt ist.

Er war überhaupt Zeitgenosse des Anaximander und Pythagoras.
Von seinen näheren Schicksalen ist nur dies bekannt, daß er, aber man weiß nicht warum, aus seiner Vaterstadt Kolophon in Kleinasien nach Großgriechenland flüchtete und sich vorzüglich zu Zankle (jetzt Messina) und Katana (noch jetzt Catania) in Sizilien aufhielt.
Daß er zu Elea gelebt, finde ich bei den Alten nirgends, obgleich alle neueren Geschichtsschreiber der Philosophie es einander nachschreiben. Namentlich sagt Tennemann2) , daß er sich um die 61. Olympiade (536 v. Chr.) von Kolophon nach Elea begeben. Diogenes Laertios führt aber nur an, daß er um die 60. Olympiade blühte und zweitausend Verse über die Kolonisation (Geschichte) von Elea gemacht habe, - woraus man also wohl geschlossen hat, daß er auch in Elea gewesen sei. Ausdrücklich sagt dies Strabon (IV) nur von Parmenides und Zenon, die er pythagoreische Männer nennt.
Erst von diesen beiden hat daher auch die eleatische Schule ihren Namen.
Xenophanes wurde bei hundert Jahre alt und erlebte noch die medischen Kriege
(Ol. 72, 3; 490 v. Chr., Schlacht bei Marathon).
Er ist arm gewesen, hatte nicht die Mittel, seine Kinder zu begraben, sondern habe sie mit eigenen Händen verscharrt. Nach einigen hatte er keinen Lehrer, andere nennen Archelaos, was gegen die Zeitrechnung wäre.

Er hat ein Buch über die Natur (πει ύσεως) geschrieben, - der allgemeine Gegenstand und Titel damaliger Philosophie; einzelne Verse sind uns davon aufbehalten, die noch kein Räsonnement zeigen. Professor Brandis3) in Bonn hat sie gesammelt mit den Fragmenten des Parmenides und Melissos.
Die älteren Philosophen haben in Versen geschrieben; Prosa ist viel später.
Den Theophrastos führt Simplicius an als den, aus dem er genommen, was er von Xenophanes sagt.
Wegen der unbehilflichen und gärenden Sprache der Gedichte des Xenophanes nennt
Cicero4) sie minus boni versus.

Was nun seine Philosophie betrifft, so hat zuerst Xenophanes das absolute Wesen als das Eine bestimmt:
"Das All sei Eins." Er nannte dies auch Gott, und Gott sei allen Dingen eingepflanzt, und er sei unsinnlich, unveränderlich, ohne Anfang, Mitte und Ende, unbewegt.
In einigen Versen des Xenophanes heißt es:
"Ein Gott ist der größte unter den Göttern und Menschen, weder an Gestalt den Sterblichen vergleichbar noch an Geist"5) und:
"Überall sieht er, überall denkt er, überall hört er", zu welchen Worten Diogenes Laertios noch hinzufügt: "Alles ist Denken und Vernunft."6)
In der physischen Philosophie sahen wir die Bewegung als eine objektive Bewegung vorgestellt, als ein Entstehen und Vergehen.
Die Pythagoreer reflektierten ebensowenig über diese Begriffe, sondern gebrauchten auch ihr Wesen, die Zahl als fließend.
Indem jetzt aber die Veränderung in ihrer höchsten Abstraktion als Nichts aufgefaßt wird, so verwandelt sich diese gegenständliche Bewegung in eine subjektive, tritt auf die Seite des Bewußtseins, und das Wesen wird das Unbewegte.

Hiermit hat Xenophanes den Vorstellungen von Entstehen und Vergehen, Veränderung, Bewegung usf. die Wahrheit abgesprochen; jene Bestimmungen gehören nur der sinnlichen Vorstellung an.
Das Prinzip ist: Es ist nur das Eine, es ist nur das Sein.
Das Eins ist hier das unmittelbare Produkt des reinen Gedankens; in seiner Unmittelbarkeit ist es  das Sein. Die Bestimmung des Seins ist für uns bekannt, trivial; Sein ist ein Hilfszeitwort in der Grammatik; aber wenn wir so vom Sein und vom Eins wissen, so stellen wir es als besondere Bestimmung neben alle übrigen. Hingegen hier hat es den Sinn, daß alles andere keine Wirklichkeit, kein Sein überhaupt hat, nur Schein ist.
Unsere Vorstellung müssen wir dabei vergessen; wir wissen von Gott als Geist.

Aber die Griechen hatten nur die sinnliche Welt vor sich, diese Götter in der Phantasie;
so hatten sie in der sinnlichen Welt nichts Höheres vor sich, standen isoliert.
Und indem sie darin keine Befriedigung finden, werfen sie dies alles weg als ein Unwahres und kommen so zum reinen Gedanken. Es ist dies ein ungeheurer Fortschritt; und der Gedanke ist so eigentlich das erste Mal frei für sich in der eleatischen Schule hervorgetreten.

Wie dies das Erste ist, so ist es auch das Letzte, worauf der Verstand zurückkommt,
- wie dies die neueste Zeit beweist, wo Gott nur gefaßt wird als das höchste Wesen,
als abstrakte Identität. Wenn wir von Gott sagen, dieses höchste Wesen sei außer uns, über uns, wir können nichts von ihm erkennen, als daß es ist, so ist er das Bestimmungslose. Wüßten wir Bestimmung, so wäre dies ein Erkennen; so aber müssen wir alle Bestimmungen verschwinden lassen.
Dann ist das Wahrhafte nur, daß Gott ist der Eine, - nicht in dem Sinne, daß nur ein Gott ist (dies ist eine andere Bestimmung), sondern daß er nur ist dies mit sich selbst Gleiche;
darin ist denn keine andere Bestimmung enthalten als in dem Ausspruche der eleatischen Schule. Die moderne Reflexion hat zwar einen weiteren Weg durchgemacht, nicht nur durch das Sinnliche, sondern auch durch philosophische Vorstellungen und Prädikate von Gott, - bis zu dieser alles vernichtenden Abstraktion; aber der Inhalt, das Resultat ist dasselbe.

Damit hängt das dialektische Räsonnement der Eleaten aufs genaueste zusammen.
Sie haben nämlich näher bewiesen, daß nichts entsteht und vergeht.
(Diese Ausführung gehört vornehmlich dem Zenon an.)
Daß die Veränderung nicht ist oder sich widerspreche, haben sie auf folgende Weise gezeigt,
die dem Xenophanes zugeschrieben wird.
Dies Räsonnement findet sich bei Aristoteles7) in seinem lückenhaften und an einzelnen Stellen höchst korrupten Werke über Xenophanes, Zenon und Gorgias.
Aber da der Anfang fehlt, worin gesagt ist, wessen Räsonnement es ist, so sind nur Vermutungen für Xenophanes.
Es ist zu bemerken, daß es allein auf die Überschrift ankommt, ob Aristoteles die Philosophie des Xenophanes vorträgt. Die Schrift fängt an:
 "Er sagt"; es ist kein Name genannt. Andere Handschriften haben andere Überschriften. Xenophanes wird in dieser Schrift so erwähnt (eine Meinung von ihm),
daß es scheinen sollte, als ob, wenn das Vorhergehende, von Aristoteles Angeführte er dem Xenophanes zuschriebe, er anders davon sprechen würde.
Es ist möglich, daß Melissos oder Zenon gemeint ist, wie die Inschrift auch häufig lautet.
Es ist eine gebildetere Dialektik, mehr Reflexion darin, als nach den Versen von Xenophanes zu erwarten ist. Da Aristoteles ausdrücklich sagt, Xenophanes habe noch nichts deutlich bestimmt, so ist das gebildete Räsonnement, welches im Aristoteles enthalten ist, wohl dem Xenophanes abzusprechen. Wenigstens ist soviel gewiß, daß Xenophanes selbst seine Gedanken noch nicht so geordnet und bestimmt auszusprechen wußte, als sie hier angegeben sind. Dort heißt es nun:

"Wenn etwas ist (ει τί εστι), so ist es ewig" (unsinnlich, unwandelbar, unveränderlich, αϊδιον). Ewig ist ungeschickter Ausdruck, denn wir denken gleich dabei an Zeit, mischen Vergangenheit und Zukunft hinein, als eine unendlich lange Zeit; aber davon ist die Rede, dies αϊδιον oder Ewige sei das Sichselbstgleiche, rein Gegenwärtige, ohne daß Zeitvorstellung hereinkomme.
Es ist; Entstehen und Werden ist ausgeschlossen; wenn es entstünde, so entstünde es aus dem Nichts oder aus dem Sein. "Es ist unmöglich, daß etwas aus dem Nichts entstehe.
Möge nun alles entstanden sein oder nur nicht alles ewig sein, in beiden Fällen würde es aus dem Nichts entstehen.
Denn wenn alles entstanden wäre, so würde vorher Nichts gewesen sein. Wenn nur einiges das Seiende wäre, aus welchem das Übrige entspränge, so würde dies Eins", aus welchem das Übrige (Erscheinende) entspränge, "mehr und größer werden. Aber das Mehr und Größere würde so aus dem Nichts seiner selbst entstehen; denn im Wenigeren ist nicht sein Mehr, noch im Kleineren sein Größeres enthalten."
- "Ebensowenig kann etwas aus dem Seienden entstehen; sondern das Seiende ist ja schon, es entsteht nicht aus dem Seienden"8) ,
- ich setze das Seiende schon voraus; es gibt keinen Übergang ins Ungleiche.
"Als ewig ist das Seiende auch unbegrenzt, da es keinen Anfang hat, aus dem es wäre, noch ein Ende, worin es aufhörte."9) Tennemann sagt (Bd. I, S. 156):
"Weil er das Entstehen unbegreiflich gefunden"; es hat keine Wahrheit, ist nicht.
"Das unendliche All ist Eines; denn wenn Zwei oder Mehrere wären, so würden sie einander begrenzen", also einen Anfang und Ende haben; das Eine wäre das Nichts des Anderen, es käme aus diesem Nichts her.
"Dies Eine ist sich selbst gleich; denn wenn Ungleiches wäre, so wäre nicht mehr das Eins, sondern Viele gesetzt. Dies Eine ist ebenso unbeweglich, denn es bewegt sich nicht, da es nicht in etwas übergeht (μη ες τι υποχωησαν); übergehend aber würde es sich in das Volle oder in das Leere bewegen müssen: in das Volle nicht, dies ist unmöglich, - in das Leere ebensowenig, denn dies ist das Nichts.

Das Eins ist darum ebenso schmerzlos und gesund (ανοσον), nicht in Stellung oder Gestalt sich verändernd, noch sich mit anderem vermischend. Denn alle diese Bestimmungen schlössen in sich, daß das Nichtseiende entstehe und das Seiende vergehe, was unmöglich ist.
"Es ist also Widerspruch aufgezeigt, wenn man von Entstehen und Vergehen spricht.

Diesem Wahren und dieser Wahrheit setzt nun Xenophanes die Meinung entgegen.
Die im Wesen vertilgte Veränderung und Vielheit tritt auf die andere Seite, in das Bewußtsein, als in ein Meinendes. Es ist notwendig, dies zu sagen, was Xenophanes,
- wenn nur die negative Seite, das Aufheben dieser Momente, das prädikatlose Absolute festgehalten wird: "In der sinnlichen Anschauung sei das Gegenteil für uns vorhanden, nämlich eine Menge von Dingen, ihre Veränderung, ihr Entstehen und Vergehen und Vermischung. Dadurch tritt nun jenes erste Wissen neben diese zweite, welche ebensoviel Gewißheit für das gemeine Bewußtsein hat als das Erste." Xenophanes scheint für das eine oder das andere nicht entschieden zu haben, sondern - schwebend zwischen beiden - darauf das Erkennen der Wahrheit eingeschränkt zu haben, daß überhaupt zwischen zwei entgegengesetzten Wissen die wahrscheinlichere Meinung vorzuziehen sei, aber daß dies Vorgezogene selbst nur für die stärkere Meinung, nicht für Wahrheit anzusehen sei.
So drückt sich Aristoteles über ihn aus.10)

Skeptiker sahen darin die Ansicht von der Ungewißheit aller Dinge. Und Verse dieses Sinnes führt Sextus einigemal an11) :

Keiner hat je was Klares gewußt, noch wird er es jemals
Wissen, was von den Göttern sowohl ich sag' als vom Weltall.
Denn wenn ihm auch es glückte, daß er das Vollkommenste spräche,
Wüßt' er es selbst doch nicht; denn auf allem haftet die Meinung.

Sextus, verallgemeinernd, erklärt dies so:
"Wie wenn wir uns vorstellen, daß in einem Hause, worin sich viel Kostbarkeiten befinden, mehrere das Gold bei Nacht suchten, so würde jeder meinen, er habe das Gold gefunden, aber es doch nicht gewiß wissen, wenn er es auch wirklich gefunden hätte. Ebenso treten die Philosophen in diese Welt, wie in ein großes Haus, die Wahrheit zu suchen; wenn sie auch sie erreichten, so würden sie doch nicht wissen können, sie erreicht zu haben."

Das Xenophanische unbestimmte Ausdrücken könnte auch nur heißen, daß keiner das wisse, was er (Xenophanes) hier bekannt mache. Sextus12) legt es so aus, daß Xenophanes nicht alle Erkenntnis (ατάληψιν) aufhebe, sondern nur die wissenschaftliche und untrügliche (αδιάπτωτον), das meinende Wissen (τήν δοξαζήν) aber übriglasse.
"Dies sagt er darin: 'Auf allem haftet die Meinung.'
So daß das Kriterium nach ihm die Meinung, d. h. das Wahrscheinliche ist, nicht das Feste und Sichere. Parmenides aber, sein Freund, verdammte die Meinung." Allein konsequent, seinem Einen gemäß, ist das Aufheben der Vorstellungen, das er im Vorhergehenden dialektisch tut: Allein offenbar sei, niemand wisse das Wahre, was er hiermit sage; wenn auch solcher Gedanke einem durch den Kopf gegangen, so habe er es nicht gewußt, daß dies das Wahre sei, - die Meinung hafte auf allem, es sei für einen solchen auch nur eine Meinung.

Wir sehen hier in Xenophanes ein gedoppeltes Bewußtsein: ein reines Bewußtsein und Bewußtsein des Wesens und ein Bewußtsein der Meinung; jenes war ihm das Bewußtsein des Göttlichen,
und es ist die reine Dialektik, welche gegen alles Bestimmte sich negativ verhält, es aufhebt.
Wie er sich daher gegen die sinnliche Welt und die endlichen Gedankenbestimmungen erklärt,
so spricht er sich auch am stärksten gegen die mythologischen Vorstellungen der Griechen von den Göttern aus.
Er sagt unter anderem: "Wenn die Stiere und Löwen Hände hätten, um Kunstwerke zu vollbringen wie die Menschen, so würden sie die Götter ebenso zeichnen und ihnen einen solchen Körper geben wie die Gestalt, die sie selber haben."13)
Auch schmäht er über des Homer und Hesiodos Vorstellungen von den Göttern: Homer und Hesiod haben den Göttern alles angehängt, was bei den Menschen Schande und Tadel verdient, Stehlen, Ehebrechen und einander Betrügen."14)

Wie er auf der einen Seite das absolute Wesen so als das Einfache bestimmte, das aber,
was ist, durchdringt, in ihm unmittelbar gegenwärtig ist, so philosophiert er auf der andern Seite über die Erscheinungen, worüber uns nur teils Fragmentarisches überliefert ist, teils haben solche physikalische Meinungen auch kein großes Interesse; sie sollten auch keine spekulative Bedeutung mehr haben, sowenig als bei unseren Physikern. Wenn er in dieser Rücksicht sagt, "aus Erde ist alles, und in Erde endigt alles15) , so hat dies nicht den Sinn, als ob darin das Wesen (die physischen Prinzipien) wie in dem Thaletischen Wasser ausgesprochen sein sollte, - wie Aristoteles ausdrücklich sagt, daß keiner die Erde als das absolute Prinzip angesehen.

 

 

1) M: Diogenes Laertios IX, § 18-20

2) M: Bd. 1, S. 151, 414

3) M: Commentationum Eleaticarum I, Altona 1813

4) M: Academicae quaestiones IV, 23

5) M: Clemens Alexandrinus, Stromata V, 14, p. 714, ed. Potter

6) M: Sextus Empiricus, Adversus mathematicos IX, § 144; Diogenes Laertios IX, § 19

7) M: De Xenophane, Zenone et Gorgia, c. 1

8) M: vgl. Simplicius zu Aristoteles, Physik (22)

9) M: Diogenes Laertios IX, § 19

10) M: De Xenophane ... , c. I

11) M: Adversus mathematicos VII, § 47-52, 110, 111; VIII, § 326; Pyrrhoniae hypotyposes II, 4, § 18

12) M: Adversus logicos I, 110

13) M: Brandis, Commentationum Eleaticarum I, p. 68

14) M: Sextus Empiricus, Adversus mathematicos IX, § 193

15) M: Sextus Empiricus, Adversus mathematicos X, § 313, 314; Simplicius zu Aristoteles, Physik (41)

 

"Der Mensch ist das Maß aller Dinge.
Derjenigen, die sind, so wie sie sind.
Derjenigen, die nicht sind, so wie sie nicht sind."

Protagoras
* 490;
† 411 v. Chr.

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