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Anaximander

* um 610 v. Chr. in Milet;
† nach 547 v. Chr. in Milet 

Freund des Thales.
Von ihm wird angeführt, er habe zuerst seine philosophischen Gedanken schriftlich verfaßt: von der Natur,
von den Fixsternen, der Kugel - und anderes; etwas wie eine Landkarte, den Umfang (πείμετον)  des Landes und Meeres darstellend, verfertigt; auch andere mathematische Erfindungen gemacht, z. B. eine Sonnenuhr, die er in Lakedämon errichtet, sowie Instrumente, worauf der Lauf der Sonne und die Bestimmung des Äquinoktiums angegeben war, auch eine Himmelssphäre

Vorsokratiker

„Wie oft das größte Glück zerstört ein Augenblick!”

2. Anaximander

Er war gleichfalls ein Milesier und Freund des Thales.
Sein Vater hieß Praxiades.
Die Geburt des Anaximander ist nicht genau bestimmt;
sie wird Ol. 42, 3 (610 v. Chr.) gesetzt1) ,
indem Diogenes Laertios aus Apollodor, einem Athenienser,
berichtet, er sei Ol. 58, 2 (547 v. Chr.) 64 Jahre alt gewesen und bald darauf gestorben, d. h. um die Zeit, als Thales starb, der,
wenn er im 90. Jahre gestorben, ungefähr 28 Jahre älter als Anaximander gewesen sein mußte.
Von Anaximander wird erzählt, daß er in Samos gelebt hat beim Tyrannen Polykrates, wo auch Pythagoras und Anakreon versammelt waren. Von ihm wird angeführt, er habe zuerst 2) seine philosophischen Gedanken schriftlich verfaßt: von der Natur,
von den Fixsternen, der Kugel - und anderes; etwas wie eine Landkarte, den Umfang (πείμετον)  des Landes und Meeres darstellend, verfertigt; auch andere mathematische Erfindungen gemacht, z. B. eine Sonnenuhr, die er in Lakedämon errichtet, sowie Instrumente, worauf der Lauf der Sonne und die Bestimmung des Äquinoktiums angegeben war, auch eine Himmelssphäre.3)

Seine philosophischen Gedanken sind von wenig Umfang und gehen nicht zur Bestimmung fort. "Als Prinzip und Element setzte er das Unendliche" (Unbestimmte); "er bestimmte es nicht als Luft, noch Wasser, noch desgleichen etwas."4)
Der Bestimmungen dieses Unendlichen aber sind wenige:
α) Es sei das Prinzip alles Werdens und alles Vergehens;
es entstehen aus ihm unendliche Welten (Götter) und vergehen wieder in dasselbe.
- Das hat einen ganz orientalischen Ton.
- Als Grund, daß das Prinzip als das Unendliche zu bestimmen sei, gebe er an: "weil es der fortschreitenden Erzeugung nie an Stoff fehlen dürfe"5) ; "es enthalte alles in sich (πειέχειν) und regiere alles (υβεναν) und sei das Göttliche,
Unsterbliche und Unvergängliche (αι τουτο ειναι το ειον · αάνατον γα αι ανώλεον)."6)
β) "Aus dem Einen selbst scheidet Anaximander die Gegensätze aus, die in ihm enthalten sind"7) , wie Anaxagoras, aber so unterschieden, daß nach Anaximander alles zwar auch schon fertig im Einen ist, - aber unbestimmt (απειον); seine Teile ändern sich, es selbst aber sei unveränderlich.8)
γ) Wird gesagt, es sei der Größe nach unendlich9) , nicht der Zahl nach, - wodurch Anaximander sich von Anaxagoras, Empedokles und den anderen Atomisten unterscheide, welche die absolute Diskretion des Unendlichen statuierten, aber Anaximander die absolute Kontinuität desselben.

Aristoteles 10) im Anführen Verschiedener spricht auch von einem Prinzip, das nicht Wasser, nicht Luft sei, sondern "dichter als Luft und dünner als Wasser". Viele haben diese Bestimmung auf Anaximander bezogen; es ist möglich, daß sie ihm gehört.

Der Fortschritt der Bestimmung des Prinzips als des Unendlichen liegt nun darin, daß das absolute Wesen nicht mehr ein Einfaches, sondern ein Negatives, Allgemeinheit, eine Negation des Endlichen. Unendliche Allheit ist mehr, als wenn ich sage, das Prinzip sei das Eine oder Einfache. Zugleich, von der materiellen Seite angesehen, hebt Anaximander die Einzelheit des Elements des Wassers auf. Sein gegenständliches Prinzip sieht nicht materiell aus, man kann dies als Gedanken nehmen; es erhellt aber sonst,
daß er nichts anderes als die Materie überhaupt habe gemeint11)
- die allgemeine Materie.
Plutarch macht dem Anaximander einen Vorwurf daraus,
daß "er nicht gesagt, was (τί) sein Unendliches sei, ob es Luft, Wasser oder Erde sei".
Denn indem sein Prinzip materiell sei, nimmt er ihm zugleich die Qualität; "Materie kann aber eben nicht existieren und Wirklichkeit haben (ειναι ενεγεία)", als indem sie eine Qualität hat.
Allein die Qualität ist eben dies Vergängliche; die Materie,
als unendlich bestimmt, ist diese Bewegung, die Bestimmtheiten zu setzen, und daß die Entzweiung als nichtige verschwinde. Hierin ist das wahre unendliche Sein zu setzen, - nicht in der negativen Grenzlosigkeit.
Diese Allgemeinheit, Negativität des Endlichen ist aber nur unsere Bewegung. Bei der Beschreibung der Materie als des Unendlichen, - daß dies ihre Unendlichkeit sei, scheint er nicht gesagt zu haben.

Weiter hat er gesagt, aus dem Unendlichen scheide sich das Gleichartige ab.
Das Unbestimmte ist so ein Chaos, in dem jedoch schon das Bestimmte, die Bestimmung ist, bloß vermengt.
Die Abscheidung geschehe dann so, daß das Gleichartige sich verbinde, sich von dem Ungleichartigen abscheide.12)
Dies sind jedoch arme Bestimmungen, die nur das Bedürfnis zeigen, vom Unbestimmten zum Bestimmten überzugehen; dies geschieht aber hier auf unbefriedigende Weise.

In Ansehung der näheren Bestimmung, wie das Unendliche in seiner Entzweiung den Gegensatz bestimmt, so scheint ihm auch die Bestimmung des quantitativen Unterschiedes der Verdickung und Verdünnung mit Thales gemeinschaftlich zu sein.
Die Späteren bezeichnen den Prozeß des Ausscheidens aus dem Unendlichen als Hervorgehen: Anaximander lasse den Menschen aus einem Fisch werden 13) , hervorgehen aus dem Wasser auf das Land. Hervorgehen kommt auch neuerdings vor. Dies Hervorgehen ist ein Aufeinanderfolgen, eine bloße Form, mit der man oft Glänzendes zu sagen meint; aber es ist keine Notwendigkeit, kein Gedanke darin enthalten - viel weniger ein Begriff.

Aber es wird dem Anaximander von Stobaios14) in späteren Nachrichten auch die Bestimmung zugeschrieben der Wärme (Auflösung der Gestalt) und Kälte, die Aristoteles15) erst dem Parmenides. Eusebios16) gibt uns aus einem verlorenen Werke des Plutarch von Anaximanders Kosmogonie noch etwas zum Besten,
was dunkel ist und Eusebios wohl selbst nicht recht verstanden hat. Es lautet ungefähr so:
Aus dem Unendlichen seien unendliche himmlische Sphären und unendliche Welten ausgeschieden worden;
ihr Verderben aber tragen sie darum in sich, weil sie nur durch beständiges Abscheiden seien.
- Indem das Unendliche das Wesen ist, so ist das Abscheiden Setzen eines Unterschiedes, d. h. einer Bestimmung oder eines Endlichen.
"Die Erde habe die Form eines Zylinders, dessen Höhe der dritte Teil seiner Breite sei.
Die beiden von Ewigkeit her befruchtenden Prinzipien des Warmen und Kalten schieden sich bei der Erzeugung dieser Erde ab, und darauf habe sich eine feurige Sphäre um die die Erde umgebende Luft gebildet, wie die Rinde um einen Baum. Wie diese zersprungen und ihre Stücke in Kreise eingeschlossen worden, so seien so Sonne, Mond und Sterne entsprungen."
Daher nannte Anaximander auch die Sterne "radförmige, mit Feuer angefüllte Zusammenfilzungen der Luft".17)

Diese Kosmogonie ist so gut als die geologische Hypothese der Erdrinde, die zersprang, oder die Explosion der Sonne nach Buffon, der umgekehrt bei der Sonne anfangend die Planeten als Schlacken daraus entstehen läßt.
Die Alten zogen die Gestirne in unsere Atmosphäre hinein, da wir sie hingegen von der Erde absondern und die Sonne vielmehr zum Wesen und zur Geburtsstätte der Erde machen, da umgekehrt die Alten eher aus der Erde sie hervorgehen lassen.
Die Sterne ruhen uns, wie die epikurischen seligen Götter, ganz außer näherer Beziehung auf uns. Auf dem Gange des Entstehens steigt die Sonne als das Allgemeine herab, sie ist aber das der Natur nach Spätere; die Erde ist Totalität, die Sonne ein Moment der Abstraktion.

 

 

1) M: Tennemann, Bd. I, S. 413

2) *Themistios bei Brucker (I, p. 478): doch wird dies auch wieder von anderen berichtet - dem Perekydes, der älter als er.

3) M: Diogenes Laertios II, § 1-2

4) M: Diogenes Laertios II, § 1

5) M: Plutarch, De placitis philosophorum I, 3; Cicero, De natura deorum I, 10

6) M: Aristoteles, Physik III, 4

7) M: Aristoteles, Physik I, 4; Metaphysik XII, 2

8) M: Diogenes Laertios II, § 1

9) M: Simplicius zu Aristoteles, Physik (I, 2)

10) M: Metaphysik I, 8

11) M: Stobaios, Eclogae physicae, c. 11 (ed. Heeren)

12) M: Simplicius zu Aristoteles, Physik (I, 6)

13) M: Plutarch, Quaestiones convivales VIII, 8

14) M: Eclogae physicae, c. 24

15) M: Metaphysik I, 5

16) M: De praeparatione evangelica I, 8; Brucker, Historia critica philosophiae I, p. 487

17) M: Stobaios, Eclogae physicae, c. 25

 

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