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Manfred Herok  2014

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1. Die negative Richtung                                                          >>> 2. Die positive Seite

Die französische Philosophie hat eine negative Richtung gegen alles Positive; sie ist zerstörend gegen das positiv Bestehende, gegen Religion, Gewohnheiten, Sitten, Meinungen, gegen den Weltzustand in gesetzlicher Ordnung, Staatseinrichtungen, Rechtspflege, Regierungsweise, politischer, juridischer Autorität, Staatsverfassung, ebenso gegen Kunst. In matter Gestalt trat dies in Deutschland als Aufklärung auf.
Auch dieser Seite ist, wie allem, ihr Recht zu widerfahren. Ihr Substantielles ist der Angriff des vernünftigen Instinkts gegen den Zustand einer Ausartung, ja allgemeinen, vollkommenen Lüge, z. B. gegen das Positive der verhölzerten Religion. Wir nennen Religion festen Glauben, Überzeugung von Gott; ob das Glaube an christliche Lehre sei, davon wird mehr oder weniger abstrahiert. Bei diesem Angriff gegen das Religiöse müssen wir uns aber ganz etwas anderes denken. Dies Positive ist das Negative der Vernunft.
Der religiöse Zustand mit seiner Macht und Herrlichkeit, Verdorbenheit der Sitten, Habsucht, Ehrgeiz, Schwelgerei ist zu betrachten; Ehrfurcht wurde doch gefordert. Es war der ungeheuerste Formalismus und Tod, in den die positive Religion ebenso wie die Bande der menschlichen Gesellschaft Rechtseinrichtungen, Staatsgewalt übergegangen war.
- Die französische Philosophie ging ebenso gegen den Staat.
Sie haben die Vorurteile und den Aberglauben, besonders die Verdorbenheit der bürgerlichen Gesellschaft, der Sitten der Höfe und der Regierungsbeamten angegriffen, das Schlechte, Lächerliche, Niederträchtige aufgefaßt und dargestellt und die ganze Heuchelei und ungerechte Macht dem Gelächter, der Verachtung und dem Hasse der Welt preisgegeben, den Geist und das Gemüt zur Gleichgültigkeit gegen die Idole der Welt und zur Empörung des Gefühls und Geistes dagegen gebracht.

Den Widerspruch, der in der Existenz vorhanden war, müssen wir erkennen; die alten Institutionen, die in dem entwickelten Gefühle selbstbewußter Freiheit und Menschheit keinen Platz mehr hatten und die sonst auf gegenseitigem Gemüt und in der Dumpfheit und Selbstlosigkeit des Bewußtseins ihren Grund und Haltung hatten, die dem Geiste, der sie etabliert hatte, nicht mehr entsprachen und nun durch die hervorgegangene wissenschaftliche Bildung auch der Vernunft als etwas Heiliges und Gerechtes gelten sollten, - diesen Formalismus haben sie gestürzt. Man muß das Gefühl vor Augen haben, das diese Schriftsteller zeigen; man erblickt Empörung über Unsittlichkeit. Ihre Angriffe sind teils mit Räsonnement, teils mit Witz, teils mit gesundem Menschenverstand geschrieben und gingen nicht gegen das, was wir Religion nennen. Das wurde unangetastet gelassen und mit der schönsten Beredsamkeit empfohlen.

Diese Seite verhielt sich zerstörend gegen das in sich Zerstörte. Wir haben gut, den Franzosen Vorwürfe über ihre Angriffe der Religion und des Staats zu machen. Man muß ein Bild von dem horriblen Zustand der Gesellschaft, dem Elend, der Niederträchtigkeit in Frankreich haben, um das Verdienst zu erkennen, das sie hatten. Jetzt kann die Heuchelei, die Frömmelei, die Tyrannei, die sich ihres Raubs beraubt sieht, der Schwachsinn können sagen, sie haben die Religion, Staat und Sitten angegriffen. Welche Religion!
Nicht durch Luther gereinigt, - der schmählichste Aberglaube, Pfaffentum, Dummheit, Verworfenheit der Gesinnung, vornehmlich das Reichtum-Verprassen und Schwelgen in zeitlichen Gütern, beim öffentlichen Elend. Welcher Staat! Die blindeste Herrschaft der Minister und ihrer Dirnen, Weiber, Kammerdiener; so daß ein ungeheures Heer von kleinen Tyrannen und Müßiggängern es für ein göttliches Recht ansahen, die Einnahme des Staats und den Schweiß des Volks zu plündern. Die Schamlosigkeit, Unrechtlichkeit ging ins Unglaubliche; die Sitten waren nur entsprechend der Verworfenheit der Einrichtungen. Wir sehen Rechtlosigkeit der Individuen in Ansehung des Rechtlichen und Politischen, ebenso Rechtlosigkeit in Ansehung des Gewissens, Gedankens.

Was den Staat betrifft, so haben diese Philosophen gar nicht an eine Revolution gedacht, wünschten, forderten Verbesserungen, aber hauptsächlich subjektiv, - daß die Regierung die Mißbräuche abschaffe, rechtschaffene Männer anstelle, die verbessern sollten; und dergleichen Weisen waren das Positive, von dem sie sprachen, was geschehen solle: den Prinzen sollte eine gute Erziehung gegeben werden, die Minister rechtschaffene Männer sein, die Fürsten sparsam usf. Die Französische Revolution ist durch die steife Hartnäckigkeit der Vorurteile, hauptsächlich den Hochmut, die völlige Gedankenlosigkeit, die Habsucht erzwungen worden. Sie haben nur allgemeine Gedanken haben können, eine abstrakte Idee, Gedanken dessen, wie es sein soll, - nicht die Weise der Ausführung angeben können. Aber Sache der Regierung wäre es gewesen, das Konkrete zu befehlen, Einrichtungen, Verbesserungen in konkreter Form; dies hat sie nicht verstanden.

Was sie gegen diese greuliche Zerrüttung setzten und behaupteten, ist im allgemeinen, daß die Menschen nicht als Laien sein sollen, - Laien weder in bezug auf Religion noch auf Recht; so daß es im Religiösen nicht eine Hierarchie, geschlossene, auserwählte Anzahl von Priestern und ebenso im Rechtlichen nicht eine ausschließende Kaste und Gesellschaft sei (auch nicht ein juristischer Stand), in der die Erkenntnis dessen liege und eingeschränkt sei, was ewig, göttlich, wahr und recht ist, und den anderen Menschen von dieser anbefohlen und angeordnet werden könne, sondern die Menschenvernunft ihre Zustimmung und Urteil das Recht habe zuzugeben. Barbaren als Laien zu behandeln, ist in der Ordnung, - eben die Barbaren sind Laien; denkende Menschen aber als Laien behandeln, ist das Härteste.
Dies große Menschenrecht der subjektiven Erkenntnis, Einsicht, Überzeugung haben jene Männer heldenmütig mit ihrem großen Genie, Wärme, Feuer, Geist, Mut erkämpft. - Es ist Fanatismus des abstrakten Gedankens. Wir Deutschen sind passiv erstens gegen das Bestehende, haben es ertragen; zweitens, ist es umgeworfen worden, so sind wir ebenso passiv: durch andere ist es umgeworfen worden, wir haben es uns nehmen lassen, haben es geschehen lassen. 

Auch Friedrich II. schließt sich in Deutschland an diese Bildung an, in damaligen Zeiten ein seltenes Beispiel. Französische Hofsitten, Opern, Gärten, Kleider waren wohl, aber nicht Philosophie in Deutschland verbreitet; aber in Form von Geist, Witz ist doch viel davon unter diese hohe Welt gedrungen und viel Schlechtes und Barbarisches verscheucht worden. Friedrich II., ohne erzogen zu sein in den trübseligen Psalmen, ohne alle Tage ein paar auswendig zu lernen, ohne barbarische Wolffische Metaphysik und Logik (was fand er in Deutschland anderes als Gellert?), kannte nun die großen, obzwar formellen und abstrakten Grundsätze der Religion und des Staats und regierte in seinen Verhältnissen danach.
Es war kein anderes Bedürfnis in seinem Volk vorhanden; man kann nicht verlangen, daß er der Reformator, Revolutionär desselben hätte werden sollen, da kein Mensch Landstände, Öffentlichkeit der Gerichte forderte. Er führte ein, was Bedürfnis war, religiöse Toleranz, Gesetzgebung, Verbesserung der Gerechtigkeitspflege, Sparsamkeit mit der Staatskasse; von dem elenden deutschen Recht ist nicht einmal mehr ein Gespenst geblieben. Er stellte den Staatszweck auf und hat damit alle Privilegien, die deutschen partikulären Rechte, das bloß positive Recht im Staate über den Haufen geworfen.
Es ist albern, wenn die Frömmelei und die falsche Deutschheit jetzt über ihn herfallen und diese große Erscheinung, die so unendlich gewirkt hat, kleinmachen und gar zur Eitelkeit oder Verruchtheit herabsetzen wollen; was Deutschheit sein soll, muß eine Vernünftigkeit sein.

 

 

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