Zitate Aristoteles
"Das was aus Bestandteilen so zusammengesetzt ist, dass es ein einheitliches Ganzes bildet, ist nicht nach Art eines Haufens, sondern wie eine Silbe, das ist offenbar mehr als bloss die Summe seiner Bestandteile. Eine Silbe ist nicht die Summe ihrer Laute: ba ist nicht dasselbe wie b plus a, und Fleisch ist nicht dasselbe wie Feuer plus Erde." - Metaphysik VII 10
- Heute bekannt in verkürzter Form: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile."
"Ohne Rechtschaffenheit ist es nicht leicht, in äußerem Glück die Bescheidenheit zu wahren." - Nikomachische Ethik
"Das Denken an sich aber geht auf das an sich Beste, das höchste Denken auf das Höchste. Sich selbst denkt die Vernunft in Ergreifung des Denkbaren; denn denkbar wird sie selbst, den Gegenstand berührend und denkend, so daß Vernunft und Gedachtes dasselbe ist. Aristoteles Metaphysik XII 7
"Abwechslung ist von allem das Süßeste, wie der Dichter sagt." - Nikomachische Ethik VII, Kap. 15
"Alle Menschen streben von Natur nach Wissen." - Metaphysik I 21, 980a
"Aus dem Gesagten nun ist ersichtlich, dass es weder abgesondert ein Leeres gibt, noch schlechthin." (horror vacui) - Physik, 4. Buch, 9. Kapitel
"Das Spiel gleicht einer Erholung, und da man nicht ununterbrochen arbeiten kann, bedarf man der Erholung." - Nikomachische Ethik X, Kap. 6
"Denn eine Schwalbe macht noch keinen Frühling und auch keinen Tag; ebenso macht auch ein einziger Tag oder eine kurze Zeit niemanden gesegnet oder glücklich." - Nikomachische Ethik I, Kap. 6
"Der Zweck der Aufstände aber ist Gewinn und Ehre oder ihr Gegenteil." - Politik
"Die Ehrgeizigen haben mehr Neigung zum Neid als die, welche vom Ehrgeiz frei sind." - Psychologie
"Die Empfindung vollzieht sich in einem passiven Bewegungsvorgang; sie scheint nämlich eine Veränderung zu sein." - Psychologie
"Die Frau ist ein verfehlter Mann." - zitiert in: Thomas von Aquin, Summa theologica I
"Die genaue Schärfe der Mathematik aber darf man nicht für alle Gegenstände fordern, sondern nur für die stofflosen. Darum passt diese Weise nicht für die Wissenschaft der Natur, denn alle Natur ist wohl mit Stoff verbunden" - Metaphysik 995a
"Erlebnisse der Seele sind Zustände der Begeisterung und prophetischer Ahndung, die sich aufgrund von Traumerfahrungen einstellen." - Über Philosophie
"Es ist offensichtlich, daß der Staat ein Werk der Natur ist und der Mensch von Natur aus ein staatenbildendes Lebewesen [politikon zoon]." - Politik 1253a2f.
"Es zeichnet einen gebildeten Geist aus, sich mit jenem Grad an Genauigkeit zufrieden zugeben, den die Natur der Dinge zulässt, und nicht dort Exaktheit zu suchen, wo nur Annäherung möglich ist." - Nikomachische Ethik I, Kap.3
"Jede Bewegung verläuft in der Zeit und hat ein Ziel." - Nikomachische Ethik X
"Lobenswerte Eigenschaften nennen wir Tugenden." - Nikomachische Ethik
"So ist der Wucher hassenswert, weil er aus dem Geld selbst den Erwerb zieht und nicht aus dem, wofür das Geld da ist. Denn das Geld ist um des Tausches willen erfunden worden, durch den Zins vermehrt es sich dagegen durch sich selbst. […] Diese Art des Gelderwerbs ist also am meisten gegen die Natur." - Politik, 1. Buch, Kap. 3
"Tapferkeit in Verbindung mit Macht führt zu Tollkühnheit." - Politik
"Vor den Richter gehen, heißt aber, auf Gerechtigkeit ausgehen; denn der Richter soll gewissermaßen die lebendige Gerechtigkeit sein." - Nikomachische Ethik V, Kap.7
Aristoteles zugeschriebene Zitate
"Ein kleiner Irrtum am Anfang wird am Ende ein großer." - zitiert in: Thomas von Aquin, De Ente et Essentia. Über das Seiende und das Wesen. Lateinisch- Deutsch. Herder, 2007.
"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." - gekürzte Form eines Originalzitat (siehe Oben)
Fälschlich zugeschrieben: "Nach der Vereinigung sind alle Lebewesen unglücklich, außer dem Hahn, der kräht." - Pseudo-Aristoteles, Problemata physica, XXX, 1
Zitate mit Bezug auf Aristoteles
"Platon ist mein Freund und Aristoteles auch, meine liebste Freundin aber ist die Wahrheit" - Isaac Newton: Leitspruch,, zitiert in Newton on the continent / Henry Guerlac. - Ithaca - N.Y.& London : Cornell University Press, 1981, S. 41
aus: Aristoteles: ( Johannes Dornheim )
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